DFB-Gala - Eröffnung Fritz Walter Ausstellung

Am 2. Oktober 1996 gibt es im Golf-Hotel in Stromberg eine Gala des Deutschen Fußball-Bundes. Organisator ist Karl Schmidt, damals Schatzmeister des DFB, aber vor allem neunfacher Nationalspieler für den FCK und von Beginn der 1970er Jahre Sportreferent der rheinland-pfälzischen Landesregierung unter Ministern wie Heiner Geißler und Rudi Geil. Karl Schmidt arrangiert den Abend im Geiste der Ehrenspielführer. Und alle Drei (von damals) sind da: Fritz Walter, Uwe Seeler und Franz Beckenbauer. Und der Kaiser bekennt an diesem Abend, dass er oft bei bestimmten Handlungen denke, wie es wohl Fritz Walter machen würde.

Text: Hans-Peter Schössler

 

Das Wunder von Kaiserslautern

Sonderausstellung im Theodor-Zink-Museum, Wadgasserhof, Kaiserslautern

Am 31. Oktober 2020 jährt sich Fritz Walters Geburtstag zum 100. Mal. Aus Anlass dieses Jubiläums zeigt das Stadtmuseum Kaiserslautern (Theodor-Zink-Museum | Wadgasserhof) in Kooperation mit dem FCK-Museum (Fritz-Walter-Stadion) eine Sonderausstellung. Unter dem Titel „Das Wunder von Kaiserslautern. Fritz Walter zum 100. Geburtstag“ werden originale Dokumente und zahlreiche noch nie öffentlich gezeigte Fotografien aus dem Leben des weltberühmten Fußballers und Bürgers der Stadt Kaiserslautern präsentiert.

Die Ausstellung im Stadtmuseum wird ab dem kommenden Sonntag, 4. Oktober, bis Sonntag, 20. Dezember, zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums öffentlich zugänglich sein. Diese sind Mittwoch bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr.

Der Eintritt kostet 5,00 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Am Samstag, 31. Oktober 2020, wird zum 100. Geburtstag zusätzlich der Ausstellungssteil 2 im FCK-Museum eröffnet.

 

Spiel des Tages

Deutsche Meisterschaft 1953 - Endspiel: VfB Stuttgart - 1. FCK 1:4

21. Juni 1953, Berlin (Olympiastadion), 80.000 Zuschauer, ein Tor von Fritz Walter

Mit 51:9 Punkten und einem Torverhältnis von 127:21 zog der 1. FCK souverän als Südwestmeister in die Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1953. Mit 38 Treffern war Kapitän Fritz Walter deutscher Torschützenkönig geworden. In der Endrunde setzte sich der 1. FCK gegen die Eintracht aus Frankfurt, den 1. FC Köln sowie Holstein Kiel durch und sicherte sich somit die Teilnahme am Endspiel gegen den VfB Stuttgart. Austragungsort war erneut das Olympiastadion in Berlin, was von vielen pfälzischen FCK-Anhängern wegen des Anreiseweges von 700 km lebhaft bedauert wurde.

Ein politisches Ereignis stellte das Endspiel vorübergehend in Frage: Vier Tage vor dem Finale hatten Arbeiter im sowjetischen Sektor von Berlin sowie in anderen Städten der DDR gegen das SED-Regime rebelliert; der Aufstand vom 17. Juni war blutig niedergeschlagen worden. Zwei Tage später stand fest, dass das Spiel trotzdem stattfinden würde.

Vor etwa 80.000 Zuschauern begann das Endspiel mit einem Paukenschlag: Ottmar war in der ersten Spielminute kurz vor der Strafraumgrenze gefoult worden und in den Strafraum gestürzt. Schiedsrichter Günther Ternieden entschied auf Strafstoß, doch den von Fritz Walter geschossenen Ball konnte Stuttgarts Torhüter Karl Bögelein abwehren. Kurze Zeit später verpasste Fritz Walter in aussichtsreicher Position den Ball - der sensible FCK-Kapitän drohte an seinen Nerven zu scheitern. Doch acht Minuten vor der Halbzeit vermochte er eine Flanke von Erwin Scheffler mit dem Kopf in das Stuttgarter Tor zu befördern. Der FCK führte und Fritz Walter fand nun richtig in das Spiel. Nach der Pause war es Karl Wanger, der für die Roten Teufel auf Vorarbeit von Fritz das 2:0 erzielte. Für den VfB verkürzte Kronenbitter zwar auf 1:2, doch die an diesem Tag glänzend disponierten FCK-Stürmer Erwin Scheffler und Willi Wenzel besorgten mit ihren Toren die 4:1 Führung. Der 1. FC Kaiserslautern hatte zum zweiten Mal in seiner Geschichte dank einer überzeugenden Mannschaftsleistung, an der auch Ottmar Walter, die beiden Liebrich-Brüder, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Otto Render und Willi Hölz hohen Anteil hatten, die deutsche Meisterschaft gewonnen.

Text: Hans Walter